Mit dem Smartphone können Videos nicht nur gedreht, sondern auch weiterverarbeitet und geschnitten werden. Dieser Blogpost zeigt dir die Funktionsweise von Smartphone-Schnittprogrammen auf und macht dich mit den wichtigsten Funktionen vertraut.
Ich empfehle dir wertvolle Schnitt-Apps und gebe Tipps, wie du diese als Journalistin oder Journalist einsetzen kannst. Wusstest du zum Beispiel, dass es Apps gibt, mit denen du den Schnitt automatisieren kannst?
Zutaten
Alles, was du dazu brauchst, ist ein Smartphone, Videomaterial, dass du schneiden möchtest und natürlich eine Schnitt-App.
Interviews/Stimmungsbilder
Bei den Videos werden zwei Arten unterschieden, die Statements oder Interviews und die Stimmungsbilder. Bei Statements oder Interviews steht eine Person vor der Kamera, die über ein Thema Auskunft gibt. Stimmungsbilder hingegen bebildern eine Geschichte oder ein Gesicht vor der Kamera, das den Zuschauer durch den Beitrag führt.
Schnitt-Apps
Adobe Premiere Rush (iOS, Android, Windows, Mac)
iMovie (iOS)
Luma Fusion (iOS)
InShot (iOS & Android)
Kinemaster (Android/iOS)
Quik (Android/iOS)
Wichtige Funktionen
Für journalistische Videos sind die folgenden Funktionen besonders spannend: Stimmungsbilder über Interviews legen, Off-Stimme aufzeichnen, Einblender generieren und Musik hinzufügen.
Grundprinzip
Schnittprogramme haben in der Regel einen übersichtlichen Aufbau. Sie bestehen aus einer sogenannten Timeline, auf der man verschiedene Videos aneinanderhängen kann. Diese Videos lassen sich an eienr beliebigen Stelle auseinanderschneiden, neu anordnen oder löschen. Zusätzlich kann man auf der Timeline auch Fotos, Textelemente, Musik oder Sprachaufnahmen platzieren.
Automatisierter Schnitt
Die App «Quik» von GoPro verwandelt Stimmungsbilder automatisch in Impressionen-Videos mit Musik. Wie das funktioniert, erfährst du in diesem Blogpost.
Schnitt-Apps
Damit du loslegen kannst, brauchst du ein Smartphone, Videomaterial und natürlich eine Schnitt-App.
Den blutigen Einsteigern empfehle ich die App iMovie (weil kostenlos) (iOS) oder Adobe Premiere Rush (iOS / Android). Adobe Premiere Rush ist perfekt für diejenigen, die des Öfteren mit dem Smartphone schneiden und zum Beispiel Videos im hochkant oder quadratischen Format bearbeiten möchten. Die App von Adobe ist sehr einfach bedienbar und somit auch für Anfänger*innen geeignet. Mit iMovie können momentan nur Videos im Querformat geschnitten werden. Vollprofis könnten sich an der App Luma Fusion (iOS) erfreuen. Wer für Social Media schneiden möchte, findet bei der App InShot (Android/iOS) viele nützliche Funktionen. Dazu gehören coole Übergänge, simple Untertitelung und verschiedene Filter.
Den Android Usern empfehle ich das Schnittprogramm KineMaster (Android/iOS) oder InShot. Es gibt eine kostenlose Version. Wer alle Funktionen ohne Wasserzeichen nutzen will, kommt allerdings nicht um ein kostenpflichtiges Abo herum.
Wer kein Abo abschliessen möchte, kann auch die App Cute Cut Pro (Android/iOS) nutzen. Bei dieser App sind die Grundfunktionen verfügbar und man zahlt nur einmalig beim Download.
Schnittprogramme haben in der Regel einen übersichtlichen Aufbau. Sie bestehen aus einer sogenannten Timeline, auf der man verschiedene Videos aneinanderhängen kann. Diese Videos lassen sich an einer beliebigen Stelle auseinanderschneiden, neu anordnen oder löschen. Zusätzlich kann man auf der Timeline auch Fotos, Textelemente, Musik oder Sprachaufnahmen platzieren.
Einsteiger Tutorials
iMovie (iOS)
Adobe Premiere Rush CC (iOS)
Luma Fusion (iOS)
Kinemaster (Android)

Schnitt
Bei den Videos werden zwei Arten unterschieden, die Statements oder Interviews und die Stimmungsbilder. Bei Statements oder Interviews steht eine Person vor der Kamera, die über ein Thema Auskunft gibt. Stimmungsbilder hingegen bebildern eine Geschichte oder ein Gesicht vor der Kamera, das den Zuschauer durch den Beitrag führt.
Beim Videoschnitt auf dem Smartphone gibt es verschiedene mögliche Szenarien.
Das einfachste Szenario ist es, wenn du verschiedene Interview-Statements aneinanderhängst. Das könnte zum Beispiel eine Strassenumfrage sein oder verschiedene Stimmen zu einem Ereignis.
Auch das Kombinieren von Stimmungsbildern und Interview-Statements ist möglich. In diesem Fall spricht eine Person über ein Thema und gleichzeitig sieht der Zuschauer Bilder, die das Gesagte zeigen.
Stimmungsbilder
Bei iMovie tippt man dazu auf das «plus» Symbol, wählt das Stimmungsbild aus und importiert es in die zweite Videospur (siehe Bild).
Bei KineMaster drückt man auf «Ebene» (1), dann auf «Media»(2). Nun kann man das Stimmungsbild auswählen und importieren. Damit es komplett über das vorhandene Bild gelegt wird, drückst du auf «Split Screen» (3) und dann wählst du das «Bildfüllend-Symbol» (4) aus.
Off-Stimme
Eine hilfreiche Funktion im Schnittprogramm ist auch die Möglichkeit, eine Off-Stimme aufzunehmen. Das heisst, du kannst verschiedene Stimmungsbilder anordnen und in einer separaten Tonspur die Geschichte darüber erzählen. Bei iMovie drückst du dazu auf Voiceover und dann kann es losgehen. Bei KineMaster reicht ebenfalls ein Klick auf den Voice-Button und die Aufnahme beginnt.
Einblender
Mit den Schnittprogrammen kann man auch einfache Einblender generieren wie zum Beispiel Titel, Untertitel oder Bauchbinden. Die Qualität der Einblender hängt von der jeweiligen Schnitt-App ab. Die meisten Apps bieten eine kleine Auswahl von Templates an. Für den professionellen Einsatz sind diese meistens unbrauchbar. Wer die App Adobe Premiere Rush nutz, kann auch eigene Einblender erstellen. Dazu braucht es aber etwas Vorwissen und das Programm «Adobe Premiere Pro» auf dem Computer. Zu diesem Thema habe ich übrigens ein Tutorial produziert:
Musik
Sofern man Musik verwenden möchte, gibt es bei den Schnittprogrammen meistens eine kleine Auswahl. Ich persönlich nutze meistens lizenzfreie Musik, die ich kostenlos aus der «Youtube Audio Library» beziehe.
Das ist eine Musikdatenbank von Youtube, aus welcher man Musik downloaden und lizenzfrei für eigene Videos nutzen kann.
Ich lade meine Lieblingssongs herunter und verschiebe sie anschliessend in die iCloud. Wenn ich nun einen Song benötige, kann ich via Smartphone auf die Cloud zugreifen, den betreffenden Song downloaden und in das Schnittprogramm importieren. Android UserInnen können natürlich auch Dropbox oder Google Drive nutzen.

Automatisierter Schnitt mit «Quik»
Ich möchte dir noch eine interessante App vorstellen. Die App heisst Quik (iOS/Android) und mit dieser App lassen sich automatisch Impressionen-Videos mit Musik produzieren.
Konkret lädt man verschiedene Videos oder Fotos in die App, wählt das Format (16:9, 1:1 oder 9:16), die Musik, bestimmt den Stil des Videos und dessen Länge. Dann verarbeitet die App die eingefügten Bilder und Videos zu einem Impressionen-Video mit Musik.
Manchmal kommt es vor, dass es noch nicht aussieht wie man es sich gewünscht hat.
Dann kann man unter dem Bearbeitungs-Symbol bei den einzelnen Videos oder Fotos Anpassungen vornehmen. Man kann zum Beispiel Highlights setzen, das Video auf einen bestimmten Bereich zuschneiden oder Text hinzufügen.
Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Das beste Ergebnis erzielt man durch das Importieren verschiedener Aufnahmen wie beispielsweise Slowmotion-Aufnahmen, Zeitraffer, Standbilder oder leicht bewegten Bilder.
Auch bei dieser App kann man eigene Musik auswählen. Dazu drückt man auf das Musik-Symbol, wählt «meine Musik» aus und kann aus der eigenen Musikbibliothek oder einem Cloud-Dienst Musik importieren.
Die App Quik kann sehr hilfreich sein, vor allem, um schnell Stimmungsbilder in ein Video zu verwandeln. Natürlich ist es auch möglich, bei Quik ein Stimmungsvideo zu generieren und dieses mit einem Beitrag in einem anderen Schnittprogramm zu kombinieren. Dann kann man beispielsweise zusätzlich ein Voiceover aufzeichnen und die Stimmungsbilder mit Interviews kombinieren.
Adam Keel
Leidenschaftlicher Tüftler und Geschichtenerzähler. Studierte Cast / Audiovisual Media an der Zürcher Hochschule der Künste.