Personen in Videos freistellen - Hintergrund entfernen
Personen in Videos freistellen
So funktioniert der «Green-Screen-Effekt»
Auf TikTok und Instagram ist es ein bewährtes Stilmittel: das Freistellen von Hosts, die etwas erklären oder auf visuelle Inhalte reagieren. So lässt sich nicht nur die langweilige Bürokulisse kaschieren, sondern auch Grafiken und Bilder einfügen, die das Gesagte unterstreichen und für visuelle Abwechslung sorgen.
Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Menschen in Videos freistellen kannst – ganz ohne professionelles Green-Screen-Studio oder leistungsstarken Computer.


Kurz und knackig:
Positionierung
Positioniere die Person mittig im Bild mit Blick direkt in die Kamera. Achte darauf, dass der Hintergrund nicht zu unruhig ist. Damit wird das Ergebnis besser.
Schnitt
Mit der App CapCut oder InShot lässt sich nun der Hintergrund ganz einfach mit einem «Fingertip» entfernen. Alternativ funktionnierts auch mit CapCut auf dem Computer.
Schritt für Schritt:
1. Aufnahme:
Positioniere dein Smartphone auf einem Stativ, damit die Aufnahme stabil bleibt und nicht verwackelt. Achte darauf, dass die Person vollständig im Bild ist und keine Körperteile, wie z. B. der Arm, abgeschnitten werden.
Damit die Schnitt-App das Motiv später problemlos freistellen kann, ist ein ruhiger Hintergrund ideal – am besten mit einem Farbkontrast zum Vordergrund.
Jetzt kann die Aufnahme beginnen: Die Person spricht direkt in die Kamera.

2. Bearbeitung mit dem Smartphone
Importiere deine Aufnahme in die Schnitt-App CapCut (Pro-Version erforderlich). Wähle den Clip aus und tippe im Werkzeugbereich unten auf „Hintergrund entfernen“. Aktiviere anschliessend das automatische Entfernen, und schon wird die Person im Video freigestellt.
Nun kannst du individuelle Hintergründe in dein Projekt importieren und die freigestellte Person mit dem Werkzeug „Überlagerung“ über dem Hintergrund platzieren. Mit zwei Fingern lässt sich die Größe anpassen und die Person beliebig im Frame verschieben.
Schneidest du den freigestellten Clip, kannst du die Position der Person sogar im Video verändern – das sorgt für mehr Dynamik.

3. Montage
Die Person ist nun freigestellt.
Über das Plus-Symbol kannst du Hintergründe wie Videos, Fotos oder Grafiken in die Timeline importieren. Standardmässig werden die importierten Assets vor oder nach deinem Clip eingefügt.
Damit dein freigestelltes Video über dem Hintergrund liegt, wähle den Clip aus und tippe in der Werkzeugleiste auf „Überlagerung“. Anschliessend ziehst du den freigestellten Clip einfach über den Hintergrundclip.
Tippe im Anzeigefenster auf die ausgeschnittene Person, um sie frei im Frame zu positionieren. Mit zwei Fingern kannst du sie zudem verkleinern oder vergrössern.
Ab Minute 1:06
Bonus: Bearbeitung am Computer
Falls du ein längeres Video schneidest, empfehle ich dir die Bearbeitung am Computer. Auch hier kannst du CapCut nutzen.
Erstelle ein neues Projekt und importiere das Video, das freigestellt werden soll. Klicke dann im rechten Programmfenster auf „Video“, wähle weiter unten die Option „Ausschneiden“ und aktiviere ganz unten das Kästchen „Automatisch ausschneiden“. Die Person wird nun automatisch freigestellt.

Falls du mit anderen Schnittprogrammen arbeitest:
Falls du mit der bezahlten Version von DaVinci Resolve arbeitest, empfehle ich dir dieses Tutorial.
Bei Adobe Premiere funktioniert das Freistellen leider nur mit einem Workaround:
Ich importiere die geschnittene Version des Videos, bei der der Hintergrund entfernt werden soll, als hochauflösendes 4K-Video in CapCut (Desktop). Dort entferne ich den Hintergrund mit einem Klick.
Da CapCut keine Videos mit Transparenz exportieren kann, importiere ich ein komplett grünes Bild und positioniere es als Hintergrund. Du kannst dir dieses Bild hier downloaden.
Anschliessend exportiere ich das Video wieder in hoher Qualität (wichtig: auf die korrekten Export-Frames achten).
Das Video mit dem grünen Hintergrund importiere ich dann in Premiere und entferne den Hintergrund mit dem „Ultra Key“-Effekt. So erhalte ich ein transparentes Video.
Mit dem integrierten Tool „Szenenerkennung“ kann ich nun automatisch die Schnitte innerhalb des Videos erkennen und wiederherstellen.
Journalistische Formate auf TikTok: Was funktioniert?
In diesem Post werfen wir einen Blick auf verschiedene journalistische Formate auf TikTok. Auch wenn es auf TikTok kein universelles «Geheimrezept» gibt, gibt es Formate, von denen wir uns in Sachen Storytelling und Umsetzung inspirieren lassen können.
Sketches - @washingtonpost
Wenn es um Journalismus auf TikTok geht, ist die Washington Post vorne mit dabei. Die Medienmarke gehört nämlich zu den bekanntesten journalistischen Marken auf TikTok. Drei verschiedene Hosts erklären aktuelle Ereignisse in kurzen «Sketches» für ein junges Publikum. Besonders gefällt mir ihre Erzählweise: Statt einfach vorhandenes Footage zu recyceln, schaffen sie neue, kreative Inhalte im typischen TikTok-Stil.
Machart
Gefilmt mit Greenscreen im Hintergrund. Simpler Schnitt ohne Effekthascherei und einfaches Sounddesign.
Das fällt auf
Der Host zeigt schauspielerisches Können – die wichtigste Voraussetzung für dieses Format. Ohne diese Fähigkeit könnte das Ergebnis schnell cringe wirken.
Story
Sie steigen direkt mit der Hauptbotschaft ein und verknüpfen diese mit einem Thema, zu dem jeder relaten kann: Schluss machen. Danach liefern sie den Kontext zum inhaltlichen Versprechen und schliessen mit einer Pointe ab. Zwischendurch sorgen kleine Schmunzler für Auflockerung. Die Botschaft bleibt simpel und klar, ohne komplizierte Verstrickungen.
@washingtonpost Google and Chrome might break up. The Justice Department is seeking to force Google to sell off its Chrome browser and make other major changes to remedy its illegal search monopoly, prosecutors told a Washington court Wednesday, setting a marker in the landmark case before the incoming Trump administration makes its own determinations about how to proceed. If the court adopts the prosecutors’ recommendation, Google could be the first big tech company broken up under federal antitrust law since AT&T in 1982. “Google must promptly and fully divest Chrome, to a buyer approved by the Plaintiffs in their sole discretion, subject to terms that the Court and Plaintiffs approve,” the Justice Department said in its proposed final judgment. Justice Department prosecutors said in the filing that they are also seeking for the court to require Google to stop favoring its own services in its popular Android mobile operating system, or to be forced to sell off Android as well. Caption from article by Eva Dou and Bart Schaneman.
♬ original sound - We are a newspaper.
Simple Greenscreen - @zeit
Die ZEIT produziert Videos, die sich nahtlos ins TikTok-Universum einfügen: gut erzählt, pragmatisch und einfach umgesetzt. Ihre Strategie geht auf, denn die Videos kommen bei den User:innen sehr gut an.
@zeit Wer wählt Trump? 🇺🇸 Trump-Wähler sind in der Regel männlich. Zumindest sind Männer anteilig in der knappen Mehrheit: 52 % Männer zu 48 % Frauen. 👩👨 Der Anteil der Weißen hierunter ist überdurchschnittlich hoch: 85 %, bei nur 61 % an weißen Wähler insgesamt. Schwarze Wähler gibt es insgesamt 18 %, davon wählen laut unseren Daten nur 3 % Trump. Wer denkt, dass jemand der Trump wählt, ungebildet ist, irrt sich. Sie sind in der Tendenz sogar leicht überdurchschnittlich gebildet. 📚 Zudem sind Trump-Wähler in der Tendenz einkommensstärker. Mit Gehältern von 60.000 $ bis 250.000 $ wählen besonders viele Menschen Trump. 💵 Unsere Daten legen zudem nahe, dass der typische Trump-Wähler, christlich ist, täglich betet und eine Waffe besitzt. Der Klimawandel ist für Leute, die Trump wählen laut unseren Daten kaum ein Problem. Für etwa 15 % scheint er nicht einmal stattzufinden. 😳 Unsere Daten beziehen wir aus der "Cooperative Election Study". Wissenschaftler der Harvard University und anderer Universitäten befragen dafür regelmäßig 50.000 US-Wähler, zuletzt 2022. 🔎 #trump #uswahl #wahlen #donadltrump #donald #harris #usa #trumpwähler #kamalaharris #kamala @Alexander Holl
♬ Originalton - DIE ZEIT
Machart
Gefilmt mit dem Smartphone und geschnitten mit der CapCut-App (oder einer ähnlichen App). Diese bietet eine Funktion, um den Hintergrund auszuschneiden und durch Grafiken oder Bilder zu ersetzen. In diesem Fall wurden Screenaufnahmen des ZEIT-Artikels im Hintergrund eingefügt.
Das fällt auf
Die Hosts der ZEIT sind super authentisch unterwegs. Beim Scrollen durch den Feed merkt man, dass mal jemand heiser ist oder sich verhaspelt – es fühlt sich an, als würde eine gute Freundin oder ein guter Freund die Inhalte erzählen. Es muss also nicht immer alles perfekt produziert sein. Hauptsache, die Story sitzt und wird stimmig erzählt.
Story
Er steigt direkt mit einer packenden Hook ein und macht das inhaltliche Versprechen. Im Mittelteil führt er durch die Erkenntnisse und am Ende schliesst er den Kreis und landet die Story sanft.
Erklärvideos mit Grafik - @lemondefr
Le Monde ist eine der grössten Zeitungen Frankreichs und ist sehr erfolgreich auf TikTok unterwegs. Dort setzt die Redaktion vor allem auf erklärende, informativ aufbereitete Videos, die auch grafisch überzeugen.
Machart
Das Video kombiniert Agenturmaterial mit einer Studio-Moderation und ansprechend gestalteten Grafiken. Die Produktion ist insgesamt eher aufwändig.
Das fällt auf
Mir gefällt das Zusammenspiel von Moderation, Video, Grafiken und Audio. Alles ist sehr liebevoll aufeinander abgestimmt.
Story
Das Video startet mit dem stärksten Bild, um die User sofort in die Story zu ziehen. Im Mittelteil wird die Geschichte aufgerollt und die Mechaniken hinter dieser Spionageart erklärt. Am Ende wird gezeigt, wie die Situation heute aussieht und ob diese Art der Spionage in Zeiten der Cyber-Spionage überhaupt noch effektiv ist.
@lemondefr Deux "espions illégaux" russes qui opéraient sous couverture complète depuis la Slovénie et leurs deux enfants ont été remis aux autorités de Moscou le 1er août, dans le cadre du plus grand échange de prisonniers entre l’Occident et ce pays depuis la chute de l’URSS, Qui étaient-ils ? Vidéo : Arthur Eryeh-Fort ; graphisme : Mélody Da Fonseca #russie #occident #geopolitique #poutine #espion #sinformersurtiktok
♬ son original - Le Monde
News aus der Politik - @planet_politics (WDR)
Der TikTok-Kanal @planet_politics wird vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) betrieben und bietet verständliche Einordnungen zu aktuellen politischen Themen.
@planet_politics Was haltet ihr von diesem Auftritt? 🤔 #Trump #Musk #ElonMusk #USA #US #election #uselection #PlanetPolitics
♬ Originalton - Planet Politics
Machart
Die Machart orientiert sich an der Ästhetik der Livestreaming-Community. Die Erzählweise ist stark von TikTok inspiriert und fügt sich nahtlos in die Plattform ein. Eine clevere Methode, um Agenturbilder und Screenshots von Artikeln durch gezielte Moderationen und einfache Animationen in ein ansprechendes Video zu verwandeln.
Das fällt auf
Mir gefällt, dass hier nicht wie in einer Nachrichtensendung gesprochen wird. Das Video könnte auch von meinem Nachbarn oder meiner Nachbarin mit Livestreaming-Setup kommen. Hier einfach journalistisch korrekt und sauber erzählt.
Story
Der Host steigt auch bei diesem Beispiel direkt mit Bildern ein, mit denen potenziell die meisten relaten können, weil sie diese schon irgendwo gesehen haben. Danach wird die Story kurz und knackig erzählt und endet mit einem Verweis auf die viralen Bilder. Damit baut der Host am Ende eine Brücke zum Anfang, da sich die Videos auf TikTok ja loopen.
Umgeschnittene TV-Beiträge - @skynews
Der TV-Sender Sky News postet leicht umgeschnittene Videos aus Fernsehbeiträgen auf TikTok und ist damit sehr erfolgreich.
Machart
Das ist wohl die einfachste Art, wie Medienunternehmen ihren Content auf TikTok bringen können: Man nimmt einen klassischen Fernsehbeitrag und schneidet ihn auf das 9:16-Format um.
Das fällt auf
Dieses Beispiel ist sehr klassisch und funktioniert wahrscheinlich nur, weil das Thema so relevant und interessant ist. Okay – und vielleicht bringt es auch eine gewisse Ruhe in die sonst sehr hektische TikTok «For You»-Page.
Story
Könnte man genau so im TV senden. Was ich jedoch gut finde, ist, dass das Thema innerhalb der ersten Sekunden klar wird und – wie bei den anderen Beispielen – ein inhaltliches Versprechen gemacht wird.
@skynews Kharkiv City has constructed six schools in six metro stations, teaching 4,800 children whose families haven't fled the war daily. Sky's Stuart Ramsay went inside one. #ukraine #kharkiv #stuartramsay
♬ original sound - Sky News - Sky News
Fazit
Auf TikTok gibt es verschiedene Wege, journalistische Geschichten zu erzählen. Die Washington Post punktet mit kreativen Sketches, während die ZEIT und Planet Politics mit authentischer und persönlicher Erzählweise überzeugen. Le Monde setzt auf eine Kombination aus Moderation und gut gestalteten Grafiken. Sky News hingegen nutzt einfach TV-Beiträge, die sie für TikTok umschneiden. Egal ob aufwändig produziert, schlicht oder kreativ umgesetzt – entscheidend ist, dass die Story sofort fesselt und ein Thema behandelt, das für die User:innen besonders relevant ist.
Filmen mit dem Smartphone: Kamera-App vs. Zusatz-App
Beim Filmen mit dem Smartphone stehen zwei Möglichkeiten zur Wahl: Die vorinstallierte Kamera-App oder eine zusätzliche App wie Blackmagic Camera App,
bei der alle Einstellungen manuell konfiguriert werden können. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile und sind je nach Situation sinnvoll. Hier ein kurzer Überblick:



Die integrierte Kamera-App
Die vorinstallierte Kamera-App eignet sich besonders für Einsteiger:innen oder alle, die schnell und unkompliziert ein Video aufnehmen möchten.
Pro:
+ Einfach zu bedienen,
ideal für spontane Aufnahmen.
+ Automatische Einstellungen
minimieren Fehlerquellen.
+ Basisfunktionen wie Framerate und Videoauflösung sind vorhanden.
+ Schnell verfügbar: App öffnen
und direkt loslegen.
Kontra:
- Eingeschränkte manuelle Kontrolle,
z. B. beim Weissabgleich oder Fokus.
- Automatische Funktionen können in bestimmten Lichtsituationen ungenau sein (Mischlicht).



Zusätzliche App
Für fortgeschrittene Nutzer:innen, die mehr Kontrolle über ihre Aufnahmen möchten, gibt es zusätzliche Apps, mit denen sich alle Funktionen manuell kontrollieren lassen. z.B die Blackmagic Camera App
Pro:
+ Manuelle Kontrolle über Weissabgleich, Tonquelle, Belichtung und Schärfe.
+ Zusätzliche Tools wie Histogramm, LUTs und Zebra-Muster.
+ Audiopegel-Anzeige.
+ Funktionen wie getrennte Steuerung von Belichtung und Schärfe.
Kontra:
- Vorwissen oder Einarbeitung erforderlich, nicht sofort intuitiv.
- Kann für Gelegenheitsaufnahmen überdimensioniert sein.
Smartphone-Kamera optimal einstellen: Die wichtigsten Tipps
Die wichtigsten Kamerasettings
Ich zeige dir, welche Kamerasettings für die Videoproduktion mit dem Smartphone wichtig sind.
Ausgangslage:
Mir ist es wichtig, dass meine produzierten Videos möglichst kompatibel mit anderen Schnittprogrammen (z. B. am Computer) sind und sich gut archivieren lassen. Ich erkläre die Konfiguration anhand eines iPhones. Wenn du ein Android-Smartphone nutzt, könnten die Einstellungen bei dir etwas anders aussehen. Die meisten Optionen findest du jedoch auch auf Android-Geräten.


Video aufnehmen
Wenn du in den Einstellungen nach «Kamera» suchst, gelangst du direkt zu den Kamera-Einstellungen, in denen du die wichtigsten Optionen anpassen kannst. Ich habe dir die drei wichtigsten Kategorien rot markiert. Weiter unten im Artikel gehen wir genauer auf diese ein.
Video aufnehmen:
Hier kannst du die wichtigsten Einstellungen für die Videoaufnahme festlegen.
Formate:
In diesem Bereich legst du fest, in welchem Format das Video gespeichert wird.
Raster:
Wenn du den Raster aktivierst, erscheint in der Kamera-App ein halbdurchsichtiges Gitternetz. Dieses hilft dir, das Bild optimal zu komponieren und beispielsweise Protagonist:innen passend vor der Kamera zu positionieren.

Einstellungen - Video aufnehmen
Im oberen Bereich des Screenshots kannst du die Auflösung und die Framerate (Bilder pro Sekunde) einstellen.
Auflösung:
Wenn du viel Speicherplatz zur Verfügung hast, kannst du die Auflösung auf 4K einstellen. Bei begrenztem Speicherplatz ist 1080p völlig ausreichend.
Framerate:
Für Social-Media-Plattformen spielt es keine große Rolle, ob du mit 25 oder 30 Frames (Bilder) pro Sekunde filmst. Wenn du jedoch für einen Fernsehsender in Europa produzierst, empfehle ich dir das PAL-Format mit 25 Frames pro Sekunde.
PAL-Formate einblenden:
Wenn du diese Funktion aktivierst, erscheinen oben die Optionen für 25 Frames pro Sekunde.
HDR-Video:
Wenn du deine Aufnahmen am Computer bearbeiten möchtest, empfehle ich, diese Funktion deaktiviert zu lassen. HDR-Aufnahmen sind nicht mit allen Schnittprogrammen kompatibel und können dazu führen, dass deine Aufnahmen überbelichtet erscheinen.
Auto-FPS:
Ich empfehle, auch diese Funktion zu deaktivieren. Eine dynamische Framerate kann bei der Bearbeitung am Computer zu Tonproblemen führen.
Einstellungen - Formate
Ich empfehle dir, das Format auf «Maximale Kompatibilität» zu stellen. Das benötigt zwar etwas mehr Speicherplatz, reduziert aber potenzielle Kompatibilitätsprobleme, wenn du das Video beispielsweise auf einem anderen Gerät abspielen oder bearbeiten möchtest.


Bestes Zusatzequipment für Smartphone-Videos
Zusatzequipment
Was braucht man wirklich?
Auf dem Markt gibt es jede Menge Zusatzequipment für das Smartphone. Doch nicht alles davon ist wirklich notwendig. Deshalb machen wir es so: Zuerst stelle ich dir mein Lieblings-Equipment vor, mit dem ich sicher 90% aller Smartphone-Produktionen abdecken kann. Anschliessend werfen wir einen Blick auf weitere Setups – von minimalistisch bis zu „nice-to-have.“


Mein persönliches Setup:
Equipment:
– Rode Wireless Go II (Oder das etwas teurere aber bessere Mikrofon DJI Mic 2*)
– Smallrig Magic Arm mit Klammer
– Smartphone Halterung
Mit dem Wireless-Mikrofon sorgst du für optimalen Ton – ganz ohne lästiges Audiokabel zum Smartphone. So kannst du problemlos Statements, Interviews oder Umfragen aufzeichnen. Für Stimmungsbilder verwende ich einen sogenannten Magic Arm mit Smartphone Halterung. Dieser Magic Arm ermöglicht es mir, das Smartphone an nahezu jedem Gegenstand zu befestigen und ein mobiles Stativ zu «bauen», ohne ein schweres Stativ mitschleppen zu müssen. Übrigens eignet sich das Magic-Arm-Stativ auch hervorragend für kreative Schnittbilder: Dank der Klammer lässt es sich flexibel überall befestigen und ermöglicht besonders originelle Aufnahmen.


Minimalist:
Equipment:
– Rode Smartlav+
Brauchst du ein Setup, das du überallhin mitnehmen kannst und das wenig Platz beansprucht? Dann empfehle ich dir das Ansteckmikrofon Smartlav+ von Rode. Es ist leicht, kompakt und sofort einsatzbereit – ganz ohne Schnickschnack. Der Nachteil? Das kurze Kabel.
VJ:
Equipment:
– Rode Wireless Go II (Oder DJI Mic 2)
– Smartphone Handle (SmallRig Mobile Rig)
– Videolicht fürs Smartphone (z.B Aputure AL-MC)
– Smallrig Magic Arm mit Klammer und Smartphone Halterung
– Rode Smartlav+ (Backup)
– Stativ (Optional)
Wenn du regelmäßig als Videojournalist:in unterwegs bist, ist die richtige Ausrüstung entscheidend. Ein Funkmikrofon bietet klare Audioqualität, und ein Smartphone Handle ermöglicht es dir, zusätzliche Geräte wie den Funkempfänger oder ein Headlight zu befestigen. Ein Magic Arm mit Klammer eignet sich ideal für Stimmungsbilder. Zudem ist das Ansteckmikrofon Smartlav+ von Rode ein zuverlässiges Backup für den Ton. Optional kannst du ein Stativ mitnehmen.
Kreativ und Schnickschnack
Equipment:
– POV-Halterung
– DJI Osmo Mobile SE
Mit der POV-Halterung kannst du dein Smartphone um den Hals tragen und einzigartige Aufnahmen aus deiner Perspektive (Point of View) festhalten. Tipp: Am besten sieht es aus, wenn du die Weitwinkelfunktion aktivierst. Diese Perspektive eröffnet deinen Zuschauer:innen eine neue Dimension und sorgt für frischen Wind in deinen Videos.
Mit einem Gimbal wie dem DJI Osmo Mobile stabilisierst du dein Smartphone dank integrierter Motoren. So gelingen dir smoothe Aufnahmen, von geschmeidigen Hyperlapses bis hin zu cineastischen Effekten wie dem Cine Roll.
Smartphone-Video schneiden: Wichtige Tipps und Tools
Mit dem Smartphone können Videos nicht nur gedreht, sondern auch weiterverarbeitet und geschnitten werden. Dieser Blogpost zeigt dir die Funktionsweise von Smartphone-Schnittprogrammen auf und macht dich mit den wichtigsten Funktionen vertraut.
Ich empfehle dir nützliche Schnitt-Apps und gebe Tipps, wie du diese als Journalistin oder Journalist einsetzen kannst.
Schnitt-Apps
CapCut (Android, iOS, Desktop)
Adobe Premiere Rush (iOS, Android, Desktop)
InShot (iOS & Android)
Grundprinzip
Schnittprogramme haben in der Regel einen übersichtlichen Aufbau. Sie bestehen aus einer sogenannten Timeline, auf der man verschiedene Videos aneinanderhängen kann. Diese Videos lassen sich an einer beliebigen Stelle auseinanderschneiden, neu anordnen oder löschen. Zusätzlich kann man auf der Timeline auch Fotos, Textelemente, Musik oder Sprachaufnahmen platzieren.
Wichtige Funktionen
Für journalistische Videos sind die folgenden Funktionen besonders spannend: Stimmungsbilder über Interviews legen, Off-Stimme aufzeichnen, Einblender generieren und Musik hinzufügen.
Schnitt-Apps
Damit du loslegen kannst, brauchst du ein Smartphone, Videomaterial und natürlich eine Schnitt-App.
CapCut oder InShot ist perfekt für diejenigen, die des Öfteren mit dem Smartphone schneiden und zum Beispiel Videos im quer, hochkant oder quadratischen Format bearbeiten möchten. Die beiden Apps sind sehr einfach bedienbar und somit auch für Anfänger*innen geeignet.
Schnittprogramme haben in der Regel einen übersichtlichen Aufbau. Sie bestehen aus einer sogenannten Timeline, auf der man verschiedene Videos aneinanderhängen kann. Diese Videos lassen sich an einer beliebigen Stelle auseinanderschneiden, neu anordnen oder löschen. Zusätzlich kann man auf der Timeline auch Fotos, Textelemente, Musik oder Sprachaufnahmen platzieren.
Einsteiger Tutorials

Schnitt
Es gibt zwei Arten von Videos: Statements/Interviews und Stimmungsbilder. Bei Statements oder Interviews steht eine Person vor der Kamera und gibt Auskunft zu einem Thema. Stimmungsbilder hingegen bebildern eine Geschichte.
Für die Videobearbeitung auf dem Smartphone gibt es verschiedene Szenarien.
Das einfachste Szenario ist das Zusammenfügen verschiedener Interviews. Zum Beispiel eine Straßenumfrage oder verschiedene Stimmen zu einem Ereignis.
Auch die Kombination von Stimmungsbildern und Interview-Statements ist möglich. In diesem Fall spricht eine Person über ein Thema und der Zuschauer sieht gleichzeitig Bilder, die das Gesagte zeigen.
Off-Stimme
Eine weitere nützliche Funktion des Schnittprogramms ist die Möglichkeit, eine Off-Stimme aufzunehmen. Das heißt, du kannst verschiedene Stimmungsbilder arrangieren und die Geschichte dazu auf einer separaten Tonspur erzählen. Diese Funktion findest du in den Werkzeugen unter dem Menüpunkt Audio oder Musik.
Bild-Überlagerung
CapCut und Inshot bieten auch die Möglichkeit, andere Bilder über ein bestehendes Video zu legen. Mit dieser Funktion kannst du zum Beispiel Stimmungsbilder über ein Interview legen. Bei CapCut findest du diese Funktion in den Werkzeugen unter «Überlagerung» und bei InShot unter «BIB».
Übergänge
Durch Tippen in die Lücke zwischen den Schnitten (siehe Screenshot) kannst du wählen, wie der Übergang zwischen den beiden Bildern aussehen soll. In den meisten Fällen sieht der klassische «harte Schnitt» am besten aus. Setze die optionalen Übergänge mit Bedacht ein, da sie das Video schnell unprofessionell und zu wild wirken lassen.
Einblender
Mit den Schnittprogrammen können auch einfache Einblendungen wie Titel, Untertitel oder Bauchbinden erzeugt werden. Die Qualität der Einblendungen hängt vom jeweiligen Schnittprogramm ab. Mit CapCut und InShot kannst du diese jeweils auch selber gestalten (Text, Animation, Farbe, Background etc.)
Wer die App Adobe Premiere Rush nutzt, kann auch eigene Einblendungen erstellen. Dazu braucht man allerdings etwas Vorwissen und das Programm «Adobe Premiere Pro» auf dem Computer. Zu diesem Thema habe ich übrigens ein Tutorial erstellt:
Musik
Sofern man Musik verwenden möchte, gibt es bei den Schnittprogrammen meistens eine kleine Auswahl. Ich persönlich nutze meistens lizenzfreie Musik, die ich kostenlos aus der «Youtube Audio Library» beziehe.
Das ist eine Musikdatenbank von Youtube, aus welcher man Musik downloaden und lizenzfrei für eigene Videos nutzen kann.
Ich lade meine Lieblingssongs herunter und verschiebe sie anschliessend in die iCloud. Wenn ich nun einen Song benötige, kann ich via Smartphone auf die Cloud zugreifen, den betreffenden Song downloaden und in das Schnittprogramm importieren. Android UserInnen können natürlich auch Dropbox oder Google Drive nutzen.
Filmen mit dem Smartphone: Interviews
Das Smartphone eignet sich perfekt für die Produktion von Videostatements oder Interviews. Dieser Blogbeitrag zeigt dir die Möglichkeiten dazu auf und macht dich mit den wichtigsten Grundregeln für die Videoproduktion vertraut. Dazu gehören Positionierung, Einstellungen, Licht und Ton.
Inhalt
Zutaten
Damit du das Wissen direkt in der Praxis ausprobieren kannst, benötigst du lediglich ein Smartphone und eine Person, die dir vor der Kamera Rede und Antwort steht.
AE/AF
Die Begriffe AE und AF stehen für Auto Focus und Auto Exposure. Damit sich während dem Interview nicht die Schärfe und Belichtung verändert, lohnt es sich, die entsprechenden Funktionen während der Aufzeichnung zu sperren. Bei den meisten Smartphones tippst du dazu für ein paar Sekunden auf den Bildschirm. Um die Sperre zu deaktivieren, tippst du kurz auf den Bildschirm.
Positionierung
Wenn du ein Interview im Querformat aufzeichnest, teilst du das Bild horizontal und vertikal in je drei Teile ein. Die interviewte Person wird so positioniert, dass sich die Augenpartie direkt auf der Grenze zum oberen Drittel (rechts oder links) befindet. Die Person soll dabei nicht aus dem Bild schauen. Falls die Person direkt zum Publikum spricht, kann sie auch mittig positioniert werden und direkt in die Kamera sprechen.
Licht
Nutze das Umgebungslicht und achte auf Fenster, Sonne und Lampen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen kann das integrierte Smartphone-Licht aktiviert oder externe Videolichter genutzt werden.
Mikrofon
Du kannst für die Audioaufnahme das Smartphone Mikrofon nutzen (bei wenig Umgebungsgeräuschen) oder auf dein Kopfhörerrmikrofon (bei mehr Umgebnungsgeräuschen) zurückgreifen. Es lohnt sich ausserdem, externe Mikrofone anzuschaffen.
Trimmen
Trimmen bedeutet, dass ein Video vorne und hinten an einer beliebigen Stelle zurechtgeschnitten wird. Diese Funktion ist bei den meisten integrierten Kamera-Apps verfügbar.
Wie positioniert man eine Person vor der Kamera?
Für diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Die Positionierung ist abhängig vom Format und der Plattform, auf der das Video verbreitet wird. Handelt es sich beispielsweise um ein klassisches Interview im Querformat (16:9), teilst du das Bild vertikal und horizontal in drei Teile ein. Die Person wird nun entweder auf der rechten oder linke Seite positioniert. Die Augen befinden sich dabei etwa auf der Grenze zum oberen Drittel.
Wichtig ist auch, dass die Person durch das Bild und nicht aus dem Bild schaut. Meistens steht die interviewende Person direkt neben der Kameralinse, damit die/der Protagonist:in nur knapp an der Linse vorbei schaut. Bei einem Interview im quadratischen Format (1:1), wird die Person in der Mitte positioniert. Die Augen befinden sich auch hier auf der Grenze zum oberen Drittel.
Bei hochkant Videos (9:16, z. B Instagram Stories, Reels, TikTok etc.) wird die Person mittig positioniert und schaut in den meisten Fällen direkt in die Kamera.
Wohin schaut die Person vor der Kamera?
Bei einem Interview im Querformat (16:9), schaut die Person meistens durch das Bild hindurch und an der Kamera vorbei. Wenn die interviewte Person auf der rechten Seite positioniert wird, so steht der/die InterviewerIn auf der linken Seite der Kamera. Ich persönlich finde diese Regel mittlerweile veraltet und lasse Protagonist:innen meistens direkt in die Kamera sprechen.
Ausnahme: Es handelt sich um eine klare Interviewsituation (z.B in für einen Fernsehbeitrag, Interview mit mehreren Kameras, Repo mit Reporter:in neben Kamera)
Bei Social Videos im quadratischen oder hochkant Format, würde ich den Blick in die Kamera immer empfehlen.
Wenn die Person vor der Kamera direkt zum Publikum spricht, so schaut sie direkt in die Kamera.
Auto Focus & Auto Exposure sperren
Das Smartphone ist intelligent. Die integrierte Kamera-App regelt die Schärfe und Belichtung normalerweise vollautomatisch. Im Fachjargon nennt man dies Auto Focus bzw. Auto Exposure. Bei einem statischen Interview kann dir diese Automatik jedoch zum Verhängnis werden. Es kann vorkommen, dass das Smartphone während einem Interview automatisch den Hintergrund scharf stellt und dann wieder die interviewte Person, was in dem Video unerwüscht ist. Dies passiert vor allem dann, wenn sich die Person vor der Kamera etwas bewegt. Es entsteht ein unnatürliches «Pumpen», das man im Nachhinein nicht mehr entfernen kann. Damit dieser Effekt verhindert wird, kann man die Automatik sperren. Dazu drückst du auf das Objekt, welches scharf gestellt sein soll und drückst mit dem Finger während 1-3 Sekunden darauf. So wird die Automatik gesperrt und die Schärfe und Belichtung bleiben ab jetzt unverändert.
Diese Funktion funktioniert beim iPhone und neueren Android Smartphones.
Zusatztipp
Wenn man die Einstellungen, Belichtung, Schärfe und Framerate manuell justieren möchte, empfiehlt es sich, eine spezialisierte Kamera-App herunterzuladen. Es gibt verschiedene Apps, die über unterschiedliche Stärken verfügen. Momentan würde ich die Blackmagic Camera App für iPhone und Android empfehlen. Für iPhone User:innen gibt es die App FinalCut Camera, die ebenfalls sehr gut ist.
Diese Apps lohnen sich vor allem dann, wenn man regelmässig mit dem Smartphone filmt.
Licht
Achte bei der Aufnahme unbedingt auf das Licht. Da gibt es zwei Varianten: entweder du nutzt das Umgebungslicht oder du kaufst dir zusätzliche Leuchtmittel. In den meisten Fällen versuche ich, das Umgebungslicht zu nutzen.
Bevor ich in einem Raum drehe, schaue ich, woher das Licht herkommt.
Meistens kommt es vom Fenster oder von Lampen. Es ist wichtig, dass du mit dem Licht und nicht gegen das Licht arbeitest. Das passiert vor allem dann, wenn du ins Gegenlicht filmt (Fenster, Sonne oder starke Lichtquelle im Hintergrund). Daher ist es ratsam, dass du dein:e Protagonist:in so vor der Kamera positioniert, dass das Gesicht von der Lichtquelle aufgehellt wird und sich die Lichtquelle nicht im Hintergrund befindet.



Audio
Bei einem Interview ist der Ton beinahe so wichtig wie das Bild. Versteht man die interviewte Person nicht, schaut man sich das Video nicht gerne an und klickt schnell weg. Aus diesem Grund: Achte auf den Ton! Wenn es um den Ton geht, gibt es zwei Situationen:
Situation 1: Du bist du an einem ruhigen Ort.
Situation 2: Du befindest dich an einem Ort mit vielen Umgebungsgeräuschen.
Bei Situation 1 kannst du in den meisten Fällen das integrierte Mikrofon deines Smartphones nutzen oder alternativ ein Ansteckmikrofon für das Smartphone kaufen. Wenn du dich aber an einem lauten Ort befindest, ist das integrierte Mikrofon ungeeignet. Im Notfall kannst du den Ton mit dem Mikrofon deines Kopfhörers aufzeichnen oder auf ein externes Handmikrofon zurückgreifen.
Teste den Ton auf jeden Fall bei jedem Interview. Dazu kannst du kurz für ein paar Sekunden aufnehmen und dann hören wie das ganze klingen wird.
Möchtest du mehr über das Thema Audio mit dem Smartphone erfahren? Dann könnte dich folgender Blogbeitrag interessieren.

Trimmen
Mit der Trimm-Funktion kannst du dein Interview kürzen.
Wenn du dein Interview vorne und hinten noch etwas zurechtschneiden möchtest, drückst du dazu auf Bearbeiten. Diese Funktion gibt es bei den meisten Smartphones. Falls du deine Videos noch vertiefter bearbeiten möchtest, empfehle ich dir den folgenden Blogbeitrag.
Das ist die Videoschnitt-App «Adobe Premiere Rush»
Spieglein, Spieglein an der Wand, welches ist die beste Videoschnitt-App im ganzen Land? Uff, so einfach lässt sich das nicht beantworten. Es gibt nämlich viele unterschiedliche Apps, welche man im Appstore downloaden kann. Eine davon, möchte ich dir nun etwas genauer vorstellen.
Letztes Jahr ist die Videoschnitt-App «Adobe Premiere Rush» auf den Markt gekommen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Funktionen für Journalistinnen und Journalisten spannend sind.
Eines vorab: Die App beschränkt sich auf das Wesentliche und ist dadurch ziemlich einfach bedienbar. Das macht aus der Videoschnitt-App ein starkes Werkzeug.
«Adobe Premiere Rush» eignet sich für den Schnitt von kurzen Beiträgen (Interview, Stimmungsbilder, Voiceover und einfache Einblender), Strassenumfragen (Anordnung von Statements) und Social Videos (Stimmungsbilder/Statements mit Texteinblender).

Das sind die wichtigsten Funktionen im Überblick:
Zutaten
Die App funktioniert mit folgenden Systemen:
Ton
Die App verbessert den Ton auf Wunsch automatisch (Ton ausgleichen/verbessern, Rauschen vermindern usw.).
Zudem kann in der App ein Voiceover aufgezeichnet werden.
Aufnahme
Mit Adobe Rush kannst du nicht nur schneiden, sondern auch aufnehmen. Der Vorteil: Du hast mehr Einstellungsmöglichkeiten als mit der integrierten Kamera-App
Bild
Man kann den Bildausschnitt selber auswählen und das Video beliebig vergrössern und verschieben. Es ist sogar ein einfaches Bildbearbeitungstool eingebaut. Damit lässt sich das Video zum Beispiel etwas aufhellen oder die Farbe verbessern.
Schnitt
Mit dem Finger lässt sich das Videomaterial extrem einfach auseinanderschneiden und auf unterschiedlichen Spuren neu anordnen.
Grafik
Es gibt unterschiedliche Grafikvorlagen, die man verwenden kann. Auch eigene Templates (Untertitel, Bauchbinden, Einblender) können erstellt werden.
Kosten
Für drei Exporte ist Adobe Premiere Rush kostenlos, danach muss man ein Abo abschliessen, welches etwa 10 Euro im Monat kostet. Falls du mit der Adobe Creative Cloud arbeitest, ist die App darin inbegriffen.
Cloud
Theoretisch lässt sich das importierte Videomaterial in der Cloud speichern und es kann geräteübergreifend an einem Videoprojekt gearbeitet werden. Das könnte also bedeuten, dass du nach einem Dreh auf dem Smartphone mit dem Rohschnitt beginnst und dann am Computer den finalen Schnitt erledigst.
Natürlich lassen sich Videoprojekte auch ohne Cloud-Funktion lokal auf dem Gerät bearbeiten.
Schnitt
Die App verfügt über vier Videospuren und drei Audiospuren. Man kann die einzelnen Videoschnipsel übereinander anordnen und so beispielsweise Stimmungsbilder über ein Interview legen. Der Schnitt funktioniert auf dem kleinen Smartphone-Screen am einfachsten, wenn man mit dem Cursor auf die gewünschte Schnittstelle fährt und dann in der unteren Toolbar auf die Schere drückt. Nun kann man die einzelnen Videoschnipsel mit dem Finger packen und beliebig an eine andere Stelle verschieben.
Die Basics
Dieses Video zeigt dir auf, wie Adobe Premiere Rush funktioniert.
Möglichkeiten im Überblick
Ton
Um den Ton zu bearbeiten, wählt man einen Videoschnipsel an und drückt dann in der unteren Toolbar auf das Audiosymbol.
Das Audio lässt sich anschliessend verbessern, ausgleichen oder stummschalten. Dazu wählt man einfach die entsprechende Funktion an. Auch eine Rausch- oder Hallreduzierung lässt sich einschalten. Aber Achtung: Nur im Notfall anwenden! Denn mit dieser Funktion kann der Ton schnell komisch klingen und an Qualität verlieren.
Die App ist intelligent: Sie erkennt nämlich, ob es sich beim Audio um Musik, Sprache oder andere Geräusche handelt. Wofür soll das gut sein?
Mit der «Auto ducking»-Funktion kann man einen Song unter das Video legen. Aktiviert man nun diese «Auto ducking»-Funktion, so wird die Musik bei Statements automatisch leiser gestellt.
Youtube Musikdatenbank
Brauchst du lizenzfreie Musik für dein Videoprojekt? Dann empfehle ich dir die Audio Library von Youtube. Dort kannst du die meisten Songs kostenlos und ohne Erwähnung für kommerzielle Projekte nutzen.
Ich habe mir am Computer meine Lieblingssongs heruntergeladen und in der Dropbox abgespeichert. Nun kann ich auch von meinem Smartphone aus darauf zugreifen und die Songs in mein Videoprojekt importieren.
Bild transformieren
In der unteren Toolbar findet sich die Funktion «Transformieren». Mit dieser Funktion kann man das Bild beliebig vergrössern, verschieben, zuschneiden oder drehen. Eine sehr hilfreiche Funktion!
Bildbearbeitung
In der unteren Toolbar unter «Farbe» kann man einfache Licht- und Farbeinstellungen tätigen. Dies kann hilfreich sein, wenn das Bild etwas zu dunkel oder zu hell ist. Man kann auch aus unterschiedlichen Looks auswählen. Diese sind jedoch meistens etwas zu übertrieben und für journalistische Zwecke nicht geeignet.
Grafik
Mein Lieblingsfeature in der unteren Toolbar ist der Punkt «Titel». Dort findet man unterschiedliche Vorlagen für Titel, Einblender und Bauchbinden.
Das Gute: Man kann die Grösse, Farbe und Schrift an den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Mit etwas Experimentierfreudigkeit kann man am Computer mit dem Programm «Adobe Premiere Pro» auch eigene Grafikvorlagen erstellen und via Adobe Cloud mit dem Smartphone synchronisieren. Vor allem für Unternehmen mit einem Corporate Design ist das eine hilfreiche Funktion. Möchtest du herausfinden wie das funktioniert? Ich habe dazu ein Tutorial produziert (für Fortgeschrittene).
Gesamteindruck
- Einfach bedienbar
- Die App beinhaltet die wichtigsten Funktionen
- Cloud-Funktion: Geräteübergreifende Bearbeitung und Templates können mit anderen geteilt werden (via Adobe Cloud)
- Es sind nur wenige Funktionen für Fortgeschrittene verfügbar
- Die App gibt es nur mit Abo
- Nur wenige Android Modelle werden unterstützt
Audio aufnehmen und schneiden
Mit den heutigen Smartphones lassen sich qualitativ hochwertige Audiobeiträge und Podcasts aufnehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass man das Werkzeug richtig einsetzt und gegebenenfalls externe Hilfsmittel nutzt.
Wie setzt man das Mikrofon vom Smartphone richtig ein und welche externen Mikrofon- Alternativen gibt es?
In diesem Blogpost zeige ich dir Apps, mit denen man Audio aufzeichnen und anschliessend weiterbearbeiten kann.
Apps
Für die Audioaufnahme und Bearbeitung auf dem iPhone empfehle ich die App «Ferrite». Falls du ein Android Smartphone nutzt, empfehle ich «Audio Evolution Mobile» (Aufnahme und Bearbeitung) und «iRig Recorder 3» (Aufnahme & minimale Bearbeitung). Wenn du Podcasts produzieren möchtest, solltest du dir die App «Spotify for Podcasters» anschauen.
Als allererstes brauchst du eine App, mit der du Audio aufzeichnen kannst.
Für den Start kommst mit der integrierten Voicememo-App auf deinem Smartphone schon relativ weit. Tipp: In den Einstellungen die unkomprimierte Aufnahme in voller Qualität auswählen.
Wenn du ein iPhone besitzt, empfehle ich dir die App Ferrite (iOS). Mit Ferrite kannst du aufzeichnen und die Audiodatei direkt in einem mehrspurigen Editor bearbeiten. Die Grundfunktionen sind mit einer Aufnahmelimit kostenlos, ein Upgrade lohnt sich vor allem dann, wenn du die App des Öfteren benutzt.
Falls du ein Android Phone hast, empfehle ich dir die App iRig Recorder 3 (Android). Mit dieser App kannst du aufzeichnen und die Audiodatei minimal editieren. Die App gibt es als kostenlose Version. Möchte man die ganze App nutzen, so kann man kostenpflichtige Erweiterungen kaufen.
Falls du mehrspurige Beiträge produzieren möchtest, empfehle ich dir die App Audio Evolution Mobile (Android TRIAL/Android FULL). Auch hier gibt es eine Probeversion; wer die ganze App nutzen will, muss einen Beitrag zahlen.
An ruhigen Orten kann man das integrierte Mikrofon vom Smartphone nutzen. Wie das klingt, hörst du in diesem Beispiel.
So klingt es, wenn man ein Kopfhörer Mikrofon für die Tonaufnahme nutzt
So klingt es, wenn man ein Ansteckmikrofon nutzt. In diesem Test habe ich ein SmartLav+ von Rode verwendet.
So klingt es, wenn man ein XLR-Mikrofon mittels Interface iRig Pro ans Smartphone anschliesst.
So klingt es, wenn man das Handmikrofon iRig Mic HD 2 ans Smartphone anschliesst.
Mikrofone
Die heutigen Smartphones haben immer bessere Mikrofone eingebaut, was dir bei einer Aufnahme zu Gute kommt. Vor allem dann, wenn du dich in einer ruhigen Umgebung befindest, kannst du gut mit dem integrierten Mikrofon Aufnahmen machen. Das Mikrofon befindet sich meistens im unteren Bereich des Smartphones.
Um einen guten Ton zu erhalten, hältst du das Smartphone leicht schräg vor den Mund.
Achtung: Wenn du direkt ins Mikrofon sprichst, kann es zu Plopp-Störgeräuschen kommen.
Für eine Audioaufnahme kannst du auch dein Kopfhörer-Mikrofon nutzen. Wenn du höhere Ansprüche an die Qualität hast, empfehle ich dir, ein externes Mikrofon zu kaufen. Da gibt es Ansteckmikrofone, Handmikrofone und sogenannte Interfaces, bei denen du ein Mikrofon mit XLR-Kabel anschliessen kannst.

Bearbeitung
Ist die Aufnahme im Kasten? Dann kannst du direkt mit dem Schnitt beginnen:
Bei der iOS-App Ferrite bearbeitest du deine Audiodatei in einem mehrspurigen Editor. Es ist also möglich, zusätzliche Audios zu importieren und mit deiner Aufnahme zu kombinieren. Möchtest du Ferrite besser kennenlernen? Dann empfehle ich dir dieses Tutorial.
Ähnlich funktioniert die Bearbeitung bei der Android App Audio Evolution Mobile.
Bei iRig Recorder 3 kannst du die Aufnahme nur leicht bearbeiten, indem du einzelne Stellen direkt ausschneidest (der ausgewählte Bereich wird gelöscht) oder einen definierten Bereich cropst (nur die Auswahl wird gespeichert).
Damit bei der Aufnahme und Bearbeitung alles reibungslos verläuft, solltest du das Smartphone in den Flugmodus stellen. Bei einem Anruf kann die Aufnahme unterbrochen werden und im schlimmsten Fall sogar verschwinden. Es lohnt sich, von den Aufnahmen Backups zu erstellen. Dazu nutze ich mit meinem iPhone die iCloud. Es gibt aber auch andere Dienste wie Dropbox oder Google Drive. Der Vorteil dabei ist, dass du einerseits eine Sicherungskopie deiner Aufnahme hast, andererseits die aufgenommene und bearbeitete Datei direkt auf deinen Computer ziehen kannst, falls dies nötig ist.
Zusatztipp:
Der Radiojournalist Tobias Gasser (Echo der Zeit, SRF) hat auf seiner Webseite einen ausführlichen Radio-Crashkurs publiziert. Falls du Radiobeiträge mit deinem Smartphone produzieren möchtest, ist das Tutorial von Tobias Gasser genau das Richtige für dich. Hier gehts zum Crashkurs

Podcast App «Spotify for Podcasters»
Möchtest du unbedingt einmal einen Podcast produzieren? Dann könnte dich die App Spotify for Podcasters (iOS/Android) interessieren.
Das Prinzip ist einfach. In der App erstellt man einen eigenen Channel und produziert Podcastfolgen. Die Aufnahme startest du, indem du auf das rote Mikrofon-Symbol tippst.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie du aufzeichnen kannst.
- Du hältst das Smartphone ans Ohr und die Aufnahme startet automatisch.
- Du bleibst mit dem Finger auf dem Mikrofon Symbol. Sobald du den Finger entfernst, stoppt die Aufnahme.
- Du bleibst für ein paar Sekunden auf dem Mikrofon Symbol und ziehst den Finger nach oben. Dann läuft die Aufnahme, bis du wieder auf das Mikrofon tippst.
Für die Aufnahme kannst du das integrierte Mikrofon nutzen oder auf externe Mikrofone zurückgreifen.
Du musst den Podcast nicht an einem Stück aufzeichnen, denn mit Spotify for Podcasters nimmst du den Podcast in Segmenten auf.
Dazu stoppst du nach einem Thema jeweils die Aufnahme und fügst sie der Episode hinzu. Sobald du bereit bist, zeichnest du das nächste Segment auf.
Du kannst mit der App Spotify for Podcasters Hintergrundmusik hinzufügen, Audio-Trenner zwischen die Segmente einfügen oder dich mit Freunden verbinden, die dann bei der Aufzeichnung mitreden können. Neuerdings kann man sich sogar automatisch mit Gleichgesinnten verbinden lassen.
Sobald du die Podcastfolge aufgezeichnet hast, ist sie bereit für die Publikation und Spotify for Podcasters schickt sie automatisch zu sogenannten Podcatchern wie iTunes, Spotify oder Google Play.
Besonders wenn du einfach mal mit Podcasts experimentieren möchtest, ohne Geld aufzuwenden, ist die App Spotify for Podcasters für dich genau richtig.