Filmen mit dem Smartphone: Interviews
Das Smartphone eignet sich perfekt für die Produktion von Videostatements oder Interviews. Dieser Blogbeitrag zeigt dir die Möglichkeiten dazu auf und macht dich mit den wichtigsten Grundregeln für die Videoproduktion vertraut. Dazu gehören Positionierung, Einstellungen, Licht und Ton.
Inhalt
Zutaten
Damit du das Wissen direkt in der Praxis ausprobieren kannst, benötigst du lediglich ein Smartphone und eine Person, die dir vor der Kamera Rede und Antwort steht.
AE/AF
Die Begriffe AE und AF stehen für Auto Focus und Auto Exposure. Damit sich während dem Interview nicht die Schärfe und Belichtung verändert, lohnt es sich, die entsprechenden Funktionen während der Aufzeichnung zu sperren. Bei den meisten Smartphones tippst du dazu für ein paar Sekunden auf den Bildschirm. Um die Sperre zu deaktivieren, tippst du kurz auf den Bildschirm.
Positionierung
Wenn du ein Interview im Querformat aufzeichnest, teilst du das Bild horizontal und vertikal in je drei Teile ein. Die interviewte Person wird so positioniert, dass sich die Augenpartie direkt auf der Grenze zum oberen Drittel (rechts oder links) befindet. Die Person soll dabei nicht aus dem Bild schauen. Falls die Person direkt zum Publikum spricht, kann sie auch mittig positioniert werden und direkt in die Kamera sprechen.
Licht
Nutze das Umgebungslicht und achte auf Fenster, Sonne und Lampen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen kann das integrierte Smartphone-Licht aktiviert oder externe Videolichter genutzt werden.
Mikrofon
Du kannst für die Audioaufnahme das Smartphone Mikrofon nutzen (bei wenig Umgebungsgeräuschen) oder auf dein Kopfhörerrmikrofon (bei mehr Umgebnungsgeräuschen) zurückgreifen. Es lohnt sich ausserdem, externe Mikrofone anzuschaffen.
Trimmen
Trimmen bedeutet, dass ein Video vorne und hinten an einer beliebigen Stelle zurechtgeschnitten wird. Diese Funktion ist bei den meisten integrierten Kamera-Apps verfügbar.
Wie positioniert man eine Person vor der Kamera?
Für diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Die Positionierung ist abhängig vom Format und der Plattform, auf der das Video verbreitet wird. Handelt es sich beispielsweise um ein klassisches Interview im Querformat (16:9), teilst du das Bild vertikal und horizontal in drei Teile ein. Die Person wird nun entweder auf der rechten oder linke Seite positioniert. Die Augen befinden sich dabei etwa auf der Grenze zum oberen Drittel.
Wichtig ist auch, dass die Person durch das Bild und nicht aus dem Bild schaut. Meistens steht die interviewende Person direkt neben der Kameralinse, damit die/der Protagonist:in nur knapp an der Linse vorbei schaut. Bei einem Interview im quadratischen Format (1:1), wird die Person in der Mitte positioniert. Die Augen befinden sich auch hier auf der Grenze zum oberen Drittel.
Bei hochkant Videos (9:16, z. B Instagram Stories, Reels, TikTok etc.) wird die Person mittig positioniert und schaut in den meisten Fällen direkt in die Kamera.
Wohin schaut die Person vor der Kamera?
Bei einem Interview im Querformat (16:9), schaut die Person meistens durch das Bild hindurch und an der Kamera vorbei. Wenn die interviewte Person auf der rechten Seite positioniert wird, so steht der/die InterviewerIn auf der linken Seite der Kamera. Ich persönlich finde diese Regel mittlerweile veraltet und lasse Protagonist:innen meistens direkt in die Kamera sprechen.
Ausnahme: Es handelt sich um eine klare Interviewsituation (z.B in für einen Fernsehbeitrag, Interview mit mehreren Kameras, Repo mit Reporter:in neben Kamera)
Bei Social Videos im quadratischen oder hochkant Format, würde ich den Blick in die Kamera immer empfehlen.
Wenn die Person vor der Kamera direkt zum Publikum spricht, so schaut sie direkt in die Kamera.
Auto Focus & Auto Exposure sperren
Das Smartphone ist intelligent. Die integrierte Kamera-App regelt die Schärfe und Belichtung normalerweise vollautomatisch. Im Fachjargon nennt man dies Auto Focus bzw. Auto Exposure. Bei einem statischen Interview kann dir diese Automatik jedoch zum Verhängnis werden. Es kann vorkommen, dass das Smartphone während einem Interview automatisch den Hintergrund scharf stellt und dann wieder die interviewte Person, was in dem Video unerwüscht ist. Dies passiert vor allem dann, wenn sich die Person vor der Kamera etwas bewegt. Es entsteht ein unnatürliches «Pumpen», das man im Nachhinein nicht mehr entfernen kann. Damit dieser Effekt verhindert wird, kann man die Automatik sperren. Dazu drückst du auf das Objekt, welches scharf gestellt sein soll und drückst mit dem Finger während 1-3 Sekunden darauf. So wird die Automatik gesperrt und die Schärfe und Belichtung bleiben ab jetzt unverändert.
Diese Funktion funktioniert beim iPhone und neueren Android Smartphones.
Zusatztipp
Wenn man die Einstellungen, Belichtung, Schärfe und Framerate manuell justieren möchte, empfiehlt es sich, eine spezialisierte Kamera-App herunterzuladen. Es gibt verschiedene Apps, die über unterschiedliche Stärken verfügen. Momentan würde ich die Blackmagic Camera App für iPhone und Android empfehlen. Für iPhone User:innen gibt es die App FinalCut Camera, die ebenfalls sehr gut ist.
Diese Apps lohnen sich vor allem dann, wenn man regelmässig mit dem Smartphone filmt.
Licht
Achte bei der Aufnahme unbedingt auf das Licht. Da gibt es zwei Varianten: entweder du nutzt das Umgebungslicht oder du kaufst dir zusätzliche Leuchtmittel. In den meisten Fällen versuche ich, das Umgebungslicht zu nutzen.
Bevor ich in einem Raum drehe, schaue ich, woher das Licht herkommt.
Meistens kommt es vom Fenster oder von Lampen. Es ist wichtig, dass du mit dem Licht und nicht gegen das Licht arbeitest. Das passiert vor allem dann, wenn du ins Gegenlicht filmt (Fenster, Sonne oder starke Lichtquelle im Hintergrund). Daher ist es ratsam, dass du dein:e Protagonist:in so vor der Kamera positioniert, dass das Gesicht von der Lichtquelle aufgehellt wird und sich die Lichtquelle nicht im Hintergrund befindet.



Audio
Bei einem Interview ist der Ton beinahe so wichtig wie das Bild. Versteht man die interviewte Person nicht, schaut man sich das Video nicht gerne an und klickt schnell weg. Aus diesem Grund: Achte auf den Ton! Wenn es um den Ton geht, gibt es zwei Situationen:
Situation 1: Du bist du an einem ruhigen Ort.
Situation 2: Du befindest dich an einem Ort mit vielen Umgebungsgeräuschen.
Bei Situation 1 kannst du in den meisten Fällen das integrierte Mikrofon deines Smartphones nutzen oder alternativ ein Ansteckmikrofon für das Smartphone kaufen. Wenn du dich aber an einem lauten Ort befindest, ist das integrierte Mikrofon ungeeignet. Im Notfall kannst du den Ton mit dem Mikrofon deines Kopfhörers aufzeichnen oder auf ein externes Handmikrofon zurückgreifen.
Teste den Ton auf jeden Fall bei jedem Interview. Dazu kannst du kurz für ein paar Sekunden aufnehmen und dann hören wie das ganze klingen wird.
Möchtest du mehr über das Thema Audio mit dem Smartphone erfahren? Dann könnte dich folgender Blogbeitrag interessieren.

Trimmen
Mit der Trimm-Funktion kannst du dein Interview kürzen.
Wenn du dein Interview vorne und hinten noch etwas zurechtschneiden möchtest, drückst du dazu auf Bearbeiten. Diese Funktion gibt es bei den meisten Smartphones. Falls du deine Videos noch vertiefter bearbeiten möchtest, empfehle ich dir den folgenden Blogbeitrag.
Audio aufnehmen und schneiden
Mit den heutigen Smartphones lassen sich qualitativ hochwertige Audiobeiträge und Podcasts aufnehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass man das Werkzeug richtig einsetzt und gegebenenfalls externe Hilfsmittel nutzt.
Wie setzt man das Mikrofon vom Smartphone richtig ein und welche externen Mikrofon- Alternativen gibt es?
In diesem Blogpost zeige ich dir Apps, mit denen man Audio aufzeichnen und anschliessend weiterbearbeiten kann.
Apps
Für die Audioaufnahme und Bearbeitung auf dem iPhone empfehle ich die App «Ferrite». Falls du ein Android Smartphone nutzt, empfehle ich «Audio Evolution Mobile» (Aufnahme und Bearbeitung) und «iRig Recorder 3» (Aufnahme & minimale Bearbeitung). Wenn du Podcasts produzieren möchtest, solltest du dir die App «Spotify for Podcasters» anschauen.
Als allererstes brauchst du eine App, mit der du Audio aufzeichnen kannst.
Für den Start kommst mit der integrierten Voicememo-App auf deinem Smartphone schon relativ weit. Tipp: In den Einstellungen die unkomprimierte Aufnahme in voller Qualität auswählen.
Wenn du ein iPhone besitzt, empfehle ich dir die App Ferrite (iOS). Mit Ferrite kannst du aufzeichnen und die Audiodatei direkt in einem mehrspurigen Editor bearbeiten. Die Grundfunktionen sind mit einer Aufnahmelimit kostenlos, ein Upgrade lohnt sich vor allem dann, wenn du die App des Öfteren benutzt.
Falls du ein Android Phone hast, empfehle ich dir die App iRig Recorder 3 (Android). Mit dieser App kannst du aufzeichnen und die Audiodatei minimal editieren. Die App gibt es als kostenlose Version. Möchte man die ganze App nutzen, so kann man kostenpflichtige Erweiterungen kaufen.
Falls du mehrspurige Beiträge produzieren möchtest, empfehle ich dir die App Audio Evolution Mobile (Android TRIAL/Android FULL). Auch hier gibt es eine Probeversion; wer die ganze App nutzen will, muss einen Beitrag zahlen.
An ruhigen Orten kann man das integrierte Mikrofon vom Smartphone nutzen. Wie das klingt, hörst du in diesem Beispiel.
So klingt es, wenn man ein Kopfhörer Mikrofon für die Tonaufnahme nutzt
So klingt es, wenn man ein Ansteckmikrofon nutzt. In diesem Test habe ich ein SmartLav+ von Rode verwendet.
So klingt es, wenn man ein XLR-Mikrofon mittels Interface iRig Pro ans Smartphone anschliesst.
So klingt es, wenn man das Handmikrofon iRig Mic HD 2 ans Smartphone anschliesst.
Mikrofone
Die heutigen Smartphones haben immer bessere Mikrofone eingebaut, was dir bei einer Aufnahme zu Gute kommt. Vor allem dann, wenn du dich in einer ruhigen Umgebung befindest, kannst du gut mit dem integrierten Mikrofon Aufnahmen machen. Das Mikrofon befindet sich meistens im unteren Bereich des Smartphones.
Um einen guten Ton zu erhalten, hältst du das Smartphone leicht schräg vor den Mund.
Achtung: Wenn du direkt ins Mikrofon sprichst, kann es zu Plopp-Störgeräuschen kommen.
Für eine Audioaufnahme kannst du auch dein Kopfhörer-Mikrofon nutzen. Wenn du höhere Ansprüche an die Qualität hast, empfehle ich dir, ein externes Mikrofon zu kaufen. Da gibt es Ansteckmikrofone, Handmikrofone und sogenannte Interfaces, bei denen du ein Mikrofon mit XLR-Kabel anschliessen kannst.

Bearbeitung
Ist die Aufnahme im Kasten? Dann kannst du direkt mit dem Schnitt beginnen:
Bei der iOS-App Ferrite bearbeitest du deine Audiodatei in einem mehrspurigen Editor. Es ist also möglich, zusätzliche Audios zu importieren und mit deiner Aufnahme zu kombinieren. Möchtest du Ferrite besser kennenlernen? Dann empfehle ich dir dieses Tutorial.
Ähnlich funktioniert die Bearbeitung bei der Android App Audio Evolution Mobile.
Bei iRig Recorder 3 kannst du die Aufnahme nur leicht bearbeiten, indem du einzelne Stellen direkt ausschneidest (der ausgewählte Bereich wird gelöscht) oder einen definierten Bereich cropst (nur die Auswahl wird gespeichert).
Damit bei der Aufnahme und Bearbeitung alles reibungslos verläuft, solltest du das Smartphone in den Flugmodus stellen. Bei einem Anruf kann die Aufnahme unterbrochen werden und im schlimmsten Fall sogar verschwinden. Es lohnt sich, von den Aufnahmen Backups zu erstellen. Dazu nutze ich mit meinem iPhone die iCloud. Es gibt aber auch andere Dienste wie Dropbox oder Google Drive. Der Vorteil dabei ist, dass du einerseits eine Sicherungskopie deiner Aufnahme hast, andererseits die aufgenommene und bearbeitete Datei direkt auf deinen Computer ziehen kannst, falls dies nötig ist.
Zusatztipp:
Der Radiojournalist Tobias Gasser (Echo der Zeit, SRF) hat auf seiner Webseite einen ausführlichen Radio-Crashkurs publiziert. Falls du Radiobeiträge mit deinem Smartphone produzieren möchtest, ist das Tutorial von Tobias Gasser genau das Richtige für dich. Hier gehts zum Crashkurs

Podcast App «Spotify for Podcasters»
Möchtest du unbedingt einmal einen Podcast produzieren? Dann könnte dich die App Spotify for Podcasters (iOS/Android) interessieren.
Das Prinzip ist einfach. In der App erstellt man einen eigenen Channel und produziert Podcastfolgen. Die Aufnahme startest du, indem du auf das rote Mikrofon-Symbol tippst.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie du aufzeichnen kannst.
- Du hältst das Smartphone ans Ohr und die Aufnahme startet automatisch.
- Du bleibst mit dem Finger auf dem Mikrofon Symbol. Sobald du den Finger entfernst, stoppt die Aufnahme.
- Du bleibst für ein paar Sekunden auf dem Mikrofon Symbol und ziehst den Finger nach oben. Dann läuft die Aufnahme, bis du wieder auf das Mikrofon tippst.
Für die Aufnahme kannst du das integrierte Mikrofon nutzen oder auf externe Mikrofone zurückgreifen.
Du musst den Podcast nicht an einem Stück aufzeichnen, denn mit Spotify for Podcasters nimmst du den Podcast in Segmenten auf.
Dazu stoppst du nach einem Thema jeweils die Aufnahme und fügst sie der Episode hinzu. Sobald du bereit bist, zeichnest du das nächste Segment auf.
Du kannst mit der App Spotify for Podcasters Hintergrundmusik hinzufügen, Audio-Trenner zwischen die Segmente einfügen oder dich mit Freunden verbinden, die dann bei der Aufzeichnung mitreden können. Neuerdings kann man sich sogar automatisch mit Gleichgesinnten verbinden lassen.
Sobald du die Podcastfolge aufgezeichnet hast, ist sie bereit für die Publikation und Spotify for Podcasters schickt sie automatisch zu sogenannten Podcatchern wie iTunes, Spotify oder Google Play.
Besonders wenn du einfach mal mit Podcasts experimentieren möchtest, ohne Geld aufzuwenden, ist die App Spotify for Podcasters für dich genau richtig.
Journalistische Inhalte mit Instagram Stories erzählen
In diesem Blogpost gebe ich dir Inputs, wie du mit Instagram Stories journalistische Geschichten erzählen kannst.
Das Prinzip von Instagram Stories ähnelt einer Slideshow. Man macht ein Foto oder ein maximal 15 Sekunden langes Video, fügt grafische und interaktive Elemente hinzu und postet diese in die Story. Dort werden die geposteten Fotos und Videos chronologisch angeordnet und für 24 Stunden im Feed gespeichert.
Inhalt
Zutaten
Damit du Instagram Stories produzieren kannst, brauchst du ein Smartphone und die Instagram App.
Formate
Während der Recherche bin ich auf verschiedene Story-Formate gestossen. Sechs davon werdeich dir etwas genauer vorstellen. Dazu gehören die Formate: Behind the Scenes, Interview, Instagram Takeover, Reportage, Nachricht und Quiz.
Funktionsweise
Instagram Stories verfügen über einen Kameramodus in welchem Videos oder Fotos gemacht werden können und einen Bearbeitungsmodus, wo man das Foto oder Video mit grafischen und interaktiven Elementen anreichert.
Tipps
In den letzten Monaten habe ich viele Instagram Stories angeschaut und analysiert. Im letzten Absatz möchte ich dir meine Eindrücke daraus in Form von Tipps weitergeben.
Funktionsweise
Instagram Stories sind ein Bestandteil der Instagram App. Die einzelnen Slides kann man entweder direkt im Kameramodus aufnehmen oder aus der Smartphone-Galerie importieren.
Da viele Medienunternehmen eigene Grafiken verwenden, werden Instagram Stories vielmals mithilfe von externen Schnittprogrammen editiert, anschliessend auf das Smartphone geladen und dann in der Story publiziert. Wer die vollständige Story mit Instagram produzieren möchte, hat ebenfalls viele Möglichkeiten.
Im Kameramodus können Livestreams gestartet werden und Videos mit Spezialeffekten wie Stop-Motion, Boomerang, Superzoom oder Rewind aufgezeichnet werden. Sobald das Foto oder Video im Kasten ist, wechselt man in den Bearbeitungsmodus. Dort gibst es nun sehr viele Möglichkeiten.
In der Rubrik Stickers kann man beispielsweise Emojis einfügen, den Standort taggen, mit Hashtags arbeiten oder eine Umfrage einbauen.
Unter den Stickers befinden sich wertvolle Tools, die auch die Reichweite der Story beeinflussen können. Taggt man beispielsweise einen Ort, wird die eigene Story auch in der automatisch generierten Story eines spezifischen Ortes verbreitet. Das Gleiche gilt für Hashtags. Mit dem Umfrage-Tool, kann man die ZuschauerInnen nach der Meinung fragen oder beispielsweise ein Quiz durchführen. Das lockert die Story auf und die Zuschauerinnen und Zuschauer können aktiv bei deiner Story mitwirken.
Im Bearbeitungsmodus lassen sich zusätzlich Texte generieren. Dazu gibt es verschiedene Schriftarten und die Möglichkeit, unter dem Text einen farbigen Hintergrund einzufügen. Textelemente in deiner Story unterstützen die Geschichte und sorgen dafür, dass man sie auch ohne Ton konsumieren kann.
Mit dem Zeichnungstool lassen sich Zeichnungen direkt auf die Slides anbringen. Wer einen Business-Account mit mehr als 10’000 Followern besitzt, hat zusätzlich die Möglichkeit, die Slides mit einer externen Webseite zu verlinken.
Mit Instagram Stories kann man kurze, packende Geschichten erzählen. Was das Format und den Inhalt anbelangt, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Möchtest du es noch detaillierter? Dann empfehle ich dir «The Ultimate Guide to Instagram Stories» von Benjamin Chacon.
Formate
Ich möchte dir nun sechs Formate vorstellen, die ich während der Recherche entdeckt habe:
Behind the Scenes
Bei diesem Format zeigt man den Usern, was hinter den Kulissen abläuft.
Bei einem Medienunternehmen können das zum Beispiel Stimmen aus der Redaktion sein, zu einem aktuellen Thema oder aus dem Redaktionsalltag. Natürlich kann man auch Gäste zeigen, mit denen man ein Interview führt. Beispielsweise National Geographics zeigt immer wieder Behind the Scenes-Stories aus Reportagen und vermischt dabei Statements der Machern mit Bildern aus der Dokumentation.
Wichtig beim Behind the Scenes-Format ist, dass man die ZuschauerInnen an die Hand nimmt und aktiv durch die Story führt. Empfehlenswert ist auch, dass man Gesichter zeigt und abwechslungsreiche Slides produziert. Konkret könnte man abwechselnd Statements einbauen, dann ein aussagekräftiges Stimmungsbild zeigen und wieder ein Statement oder eine kurze Zwischenumfrage einfügen. So wird das Interesse der ZuschauerInnen geweckt und sie haben die Möglichkeit sich aktiv zu beteiligen.
Interviews
Instagram Stories eignen sich auch für kurze Interviews oder Strassenumfragen. Das Spannende an diesem Format ist, dass sich die Interviewten aufgrund der 15 Sekunden Zeitbeschränkung kurz halten müssen. Am einfachsten funktioniert dieses Format, wenn die interviewte Person für die Aufzeichnung das Smartphone selbst hält und direkt in die Kamera spricht. Somit wirkt das Interview authentisch. Wichtig ist natürlich, dass man die interviewte Person taggt, und in der Story vorstellt.
Instagram Takeover
Während einem Instagram Take Over übernimmt eine andere Person den Instagram Channel und zeigt den Zuschauerinnen und Zuschauern den Alltag aus einer völlig anderen Perspektive.
Das bringt Abwechslung und man kann mit diesem Format neue Gesichter vorstellen.
Reportage
Die Reportage kommt bei Instagram Stories immer wieder zum Einsatz. Bei einer Reportage gibt es meistens eine/n ReporterIn, die/der etwas herausfinden will. Am Anfang der Story wird eine Frage gestellt, welcher im Verlauf der Story nachgegangen wird. In der Story werden kurze Moderationen, kreative Stimmungsbilder und Interviews kombiniert. Wichtig ist, die Story abwechslungsreich und interessant zu produzieren – denn mit einem einfachen Swipe könnten die Zuschauerinnen und Zuschauer schon zur nächsten Story gelangen. Das Format Reportage ist im Vergleich zu den anderen Formaten eher aufwändig, denn es reicht nicht, wenn man die Story einfach nebenbei produziert. Man sollte im Voraus das Grundgerüst der Story planen und überlegen, wie man die Geschichte spannend erzählen kann. Der Channel bei Snapchat und Instagram Stories ist hochkant ausgerichtet, hat sich in den letzten Jahren auf dieses Format spezialisiert und gezeigt, dass Instagram Stories auch für längere Formate geeignet ist.
Quiz
Ein spannendes Format ist auch das Quiz. Mithilfe der Stickers-Funktion «Umfrage» kann man die ZuschauerInnen herausfordern und ihnen Quizfragen stellen.
The Guardian hat dazu ein spannendes Format entwickelt. Es heisst «Fake or for Real» und erscheint immer freitags. Eine Moderatorin stellt Behauptungen auf, welche die Runde gemacht haben und man kann dann als Zuschauer raten, ob es sich bei den Behauptungen um falsche oder wahre Meldungen handelt. Danach wird die Lösung präsentiert und mit einer Erklärung ergänzt. Dieses Format gefällt mir besonders, denn es wird auf eine spielerische Art und Weise eine packende Geschichte erzählt. Auch der Konsum der Story ist spannend, da man aktiv dabei ist und sich in die Geschichte einbringen kann.
Nachricht
Viele Medienhäuser verbreiten mit Instagram Stories kurze Newsbeiträge. Möglich ist das mit einer Moderation, mit Stimmungsbildern und Texttafeln oder einer Kombination aus beiden. Es gibt auch Medienunternehmen, die kurz erzählen, um was es geht und für einen detaillierten Artikel über das Thema auf ihre Webseite verlinken.
Tipps für gute Instagram Stories
Konzept
Stelle sicher, dass deine Story einen roten Faden besitzt. Wenn du einfach ohne Plan und Zusammenhang Dinge filmst, kann es ziemlich langweilig werden. Sobald du eine Geschichte erzählst, wird es spannend. Die Geschichte kannst du mit Texteinblendern, gestalterischen Elementen oder mit dir als Moderator vor der Kamera erzählen. Wenn du dich selber filmst und die User durch die Story führst, verleihst du der Geschichte zusätzlich ein Gesicht und agierst als Ansprechpartner für die User.
Im ersten Slide solltest du mit deiner Geschichte überzeugen. Mach ein inhaltliches Versprechen und zeige den Usern, was sie in den nächsten Slides erwartet. Wichtig ist es, dir Aufmerksamkeit der User zu sichern.
Dialog
Sorge dafür, dass du mit den Zuschauern in einen Dialog trittst. Stelle deiner Community Fragen und gib ihnen die Möglichkeit, mit deiner Story zu interagieren.
Wenn du deine ZuschauerInnen ernst nimmst und regelmässig mit ihnen kommunizierst, baust du eine treue Community auf. Wenn dir das gelingt, wird die Community auch längere Geschichten von dir konsumieren.
Experimentieren
Experimentiere mit den Formaten und nutze die Gestaltungsmöglichkeiten abwechslungsreich. Setze Tags, Verortungen und Hashtags ein, um auch in anderen Stories angezeigt zu werden. Achte darauf, dass du das Bild nicht zupflasterst. Manchmal lohnt es sich, Elemente etwas kleiner zu machen, um das Bild nicht zu überladen.
Verabschiedung & Call to Action
Am Ende der Story lohnt es sich, wenn du dich verabschiedest und einen sogenannten Call to Action einbaust. Darin kannst du die ZuschauerInnen nach der Meinung fragen oder zu einer anderen Handlung aufrufen.