Personen in Videos freistellen

So funktioniert der «Green-Screen-Effekt»

Auf TikTok und Instagram ist es ein bewährtes Stilmittel: das Freistellen von Hosts, die etwas erklären oder auf visuelle Inhalte reagieren. So lässt sich nicht nur die langweilige Bürokulisse kaschieren, sondern auch Grafiken und Bilder einfügen, die das Gesagte unterstreichen und für visuelle Abwechslung sorgen.

Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Menschen in Videos freistellen kannst – ganz ohne professionelles Green-Screen-Studio oder leistungsstarken Computer.

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Kurz und knackig:

Aufnahme

Für die Videoaufnahme kannst du dein Smartphone nutzen.

Positionierung

Positioniere die Person mittig im Bild mit Blick direkt in die Kamera. Achte darauf, dass der Hintergrund nicht zu unruhig ist. Damit wird das Ergebnis besser.

Schnitt

Mit der App CapCut oder InShot lässt sich nun der Hintergrund ganz einfach mit einem «Fingertip» entfernen. Alternativ funktionnierts auch mit CapCut auf dem Computer.

Schritt für Schritt:

1. Aufnahme:

Positioniere dein Smartphone auf einem Stativ, damit die Aufnahme stabil bleibt und nicht verwackelt. Achte darauf, dass die Person vollständig im Bild ist und keine Körperteile, wie z. B. der Arm, abgeschnitten werden.

Damit die Schnitt-App das Motiv später problemlos freistellen kann, ist ein ruhiger Hintergrund ideal – am besten mit einem Farbkontrast zum Vordergrund.

Jetzt kann die Aufnahme beginnen: Die Person spricht direkt in die Kamera.

Videoaufnahmen: Basics
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2. Bearbeitung mit dem Smartphone

Importiere deine Aufnahme in die Schnitt-App CapCut (Pro-Version erforderlich). Wähle den Clip aus und tippe im Werkzeugbereich unten auf „Hintergrund entfernen“. Aktiviere anschliessend das automatische Entfernen, und schon wird die Person im Video freigestellt.

Nun kannst du individuelle Hintergründe in dein Projekt importieren und die freigestellte Person mit dem Werkzeug „Überlagerung“ über dem Hintergrund platzieren. Mit zwei Fingern lässt sich die Größe anpassen und die Person beliebig im Frame verschieben.

Schneidest du den freigestellten Clip, kannst du die Position der Person sogar im Video verändern – das sorgt für mehr Dynamik.

hintergrund entfernen capcut png

3. Montage

Die Person ist nun freigestellt.

Über das Plus-Symbol kannst du Hintergründe wie Videos, Fotos oder Grafiken in die Timeline importieren. Standardmässig werden die importierten Assets vor oder nach deinem Clip eingefügt.

Damit dein freigestelltes Video über dem Hintergrund liegt, wähle den Clip aus und tippe in der Werkzeugleiste auf „Überlagerung“. Anschliessend ziehst du den freigestellten Clip einfach über den Hintergrundclip.

Tippe im Anzeigefenster auf die ausgeschnittene Person, um sie frei im Frame zu positionieren. Mit zwei Fingern kannst du sie zudem verkleinern oder vergrössern.

Ab Minute 1:06

Bonus: Bearbeitung am Computer

Falls du ein längeres Video schneidest, empfehle ich dir die Bearbeitung am Computer. Auch hier kannst du CapCut nutzen.

Erstelle ein neues Projekt und importiere das Video, das freigestellt werden soll. Klicke dann im rechten Programmfenster auf „Video“, wähle weiter unten die Option „Ausschneiden“ und aktiviere ganz unten das Kästchen „Automatisch ausschneiden“. Die Person wird nun automatisch freigestellt.

freistellen capcut desktop

Falls du mit anderen Schnittprogrammen arbeitest:

Falls du mit der bezahlten Version von DaVinci Resolve arbeitest, empfehle ich dir dieses Tutorial.

Bei Adobe Premiere funktioniert das Freistellen leider nur mit einem Workaround:

Ich importiere die geschnittene Version des Videos, bei der der Hintergrund entfernt werden soll, als hochauflösendes 4K-Video in CapCut (Desktop). Dort entferne ich den Hintergrund mit einem Klick.

Da CapCut keine Videos mit Transparenz exportieren kann, importiere ich ein komplett grünes Bild und positioniere es als Hintergrund. Du kannst dir dieses Bild hier downloaden.

Anschliessend exportiere ich das Video wieder in hoher Qualität (wichtig: auf die korrekten Export-Frames achten).

Das Video mit dem grünen Hintergrund importiere ich dann in Premiere und entferne den Hintergrund mit dem „Ultra Key“-Effekt. So erhalte ich ein transparentes Video.

Mit dem integrierten Tool „Szenenerkennung“ kann ich nun automatisch die Schnitte innerhalb des Videos erkennen und wiederherstellen.